Vom Miss-Titel zur Sinnsuche: Carina Huger über Modeln, Sozialarbeit & Tierschutz
Shownotes
In dieser inspirierenden Folge von Way2Wellness spreche ich mit Carina Huger – Model, Sozialpädagogin und Tierschutzaktivistin. Carina gewährt uns spannende Einblicke in ihr Leben zwischen den Welten: vom Laufsteg und Misswahlen bis zur Arbeit mit Familien in schwierigen Lebenssituationen. Wir reden über ihren schweren Autounfall, wie sie daraus Kraft geschöpft hat, und warum der vegane Lebensstil und ihre Tierschutzarbeit für sie mehr als nur eine Überzeugung sind.
💬 Freu dich auf ein ehrliches Gespräch über Sinnsuche, innere Balance und wie man Glamour mit Mitgefühl vereint. 🌍💚
Der Podcast, der von meiner Reise in ein freies, selbstbestimmtes und gesünderes Leben erzählt. Sei gespannt und erfahre, wie auch du in deine Wohlfühlwelt eintauchen kannst. Ich bin Birthe und die Stimme hinter diesem Podcast. Geboren und aufgewachsen bin ich in Hannover. Schon bevor ich im Alter von 16 Jahren für ein prägendes Highschool-Jahr nach Texas gehen sollte, war klar: Ich will mal was mit Reisen machen. Gesagt, getan. Nach dem Abi machte ich eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau, legte später noch ein Eventmanagement-Studium obendrauf. Touristik, Gastronomie, Hotellerie, Event… Das war 25 Jahre meine glitzernde Partywelt, mein zu Hause. Meine eigene kleine Eventagentur, die ich seit 2012 führte dann meine Krönung. Verliebt, verlobt, verheiratet…lebe ich seit 2003 in Bayern mit Mann und Kindern. Dies die glänzende Seite meiner Medaille. Aber es gab auch eine andere: Diagnose einer Autoimmunerkrankung (Multiple Sklerose), Panikattacken, gescheiterte Beziehungen, Jobverluste und immer wieder gesundheitliche Herausforderungen. Und finally: Die Covid-Welle… meine Chance für einen Neubeginn! Über das Empfehlungsmarketing hat sich mir das Riesenfeld der Persönlichkeitsentwicklung aufgetan. Da bin ich hängengeblieben. In 2024 durfte ich meine Ausbildung zum Holistic LifeCoach und MindBodyPractitioner abschließen.
Ich freue mich darauf ab sofort Frauen in ihr ganzheitliches Wohlbefinden zu begleiten. Frauen, die sich fragen: „Was will ich eigentlich?“ „Warum bin ich hier?“ Oder „Wann bin ich dran?“…. Diesen Frauen und gern auch dir helfe ich ihre Balance, Vision und Einzigartigkeit zu finden und zu leben. Für ein entspanntes, erfülltes und erfolgreiches Leben! Hier findest du weitere Infos über mich und kannst mir folgen: www.wellcademy.de
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Wenn du dich mit mir austauschen möchtest, buche dir hier gern einen Termin: https://calendar.app.google/nhxBTZoBvduW6t1o9 Nun wünsche ich dir viel Spaß auf dem Way to Wellness und ich freue mich sehr über deine Bewertung bei ApplePodcast, Spotify, Deezer und Co…
Deine Birthe
Transkript anzeigen
00:00:01: (Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Way2Wellness. Ich bin's, deine Birte.
00:00:07: Ja, ich freue mich, dass ich heute wieder eine Interviewpartnerin begrüßen kann,
00:00:11: und zwar die liebe Carina. Carina Huger ist ein professionelles Model. Sie ist ehemalige Miss
00:00:19: Nürnberg, Miss Bayern, ich glaube, 2022, 2023. Und sie ist aber auch Sozialpädagogin, arbeitet
00:00:27: mit Familien und sie ist Verfechterin des veganen Lifestyles, Mitbegründerin einer
00:00:34: Tierschutzorganisation. Und jetzt wollt ihr bestimmt wissen, woher ich Carina kenne,
00:00:38: und das werde ich gleich erzählen. Erstmal möchte ich dich begrüßen, liebe Carina,
00:00:42: herzlich willkommen bei Way2Wellness. Ich freue mich, dass wir uns auf diesem Weg mal wiedersehen.
00:00:47: Ich freue mich auch. Wir beide kennen uns ja aus Nürnberg, und bevor ich jetzt erzähle,
00:00:52: woher wir uns kennen, soll ich dich ganz lieb grüßen von deinem größten Fan.
00:00:58: Der unter meinem Dach wohnt, und zwar ist das meine liebe Tochter Helena. Helena wollte gestern,
00:01:05: das war sehr lustig, ich habe ihr erzählt, dass ich heute das Interview mit dir habe,
00:01:08: und sie hat gesagt, oh Mama, um 10.30 Uhr kann ich aber nicht, da sitze ich doch in der Schule,
00:01:12: sonst wäre ich doch mit ins Interview gekommen. Das tut mir sehr leid. Aber dann musst du dir
00:01:17: leider die Aufzeichnung anschauen. Jetzt kläre ich das Ganze auf. Also Carina war Helenas erste
00:01:23: Betreuerin und Erzieherin in der Kinderkrippe in Nürnberg, wirklich 2016, da war Helena ein Jahr,
00:01:31: und ich weiß, dass sie auch für dich so eines der ersten Kinder war, die du betreut hast. Und ja,
00:01:36: Carina hat dann auch später noch öfter als Babysitterin für uns gearbeitet, als wir noch
00:01:39: in Nürnberg gewohnt haben. Und deswegen bin ich umso glücklicher, dass du heute hier bist.
00:01:45: Ja, und ich glaube, gleich einsteigen. Was hat sich bei dir seit deiner Arbeit in der
00:01:52: Kinderkrippe so verändert? Ich weiß, gemodelt hast du damals schon, aber ich glaube, es ist
00:01:57: noch viel mehr geworden. Erzähl doch einfach mal ein bisschen, wie dein Weg so die letzten Jahre
00:02:00: verlaufen ist. Ja, tatsächlich hat sich super viel geändert seit der Zeit, aber ich glaube,
00:02:07: das ist ganz normal. Damals war ich ja, das ist ja ewig her jetzt schon, fast zehn Jahre.
00:02:10: Neun Jahre, ja, als Helena angefangen hat. Ja, ich kann mich noch erinnern, wie sie angefangen hat
00:02:19: zu laufen sogar. Also da habe ich alles noch ganz genau vor Augen. Ich habe auch ehrlich gesagt
00:02:25: nicht gedacht, dass sie mich noch kennt und dass sie sich noch an mich erinnern kann,
00:02:28: deswegen finde ich es gerade ganz absurd, das zu hören. Ja, also ich habe dann 2018 im Oktober
00:02:38: soziale Arbeit studiert, weil ich einfach gemerkt habe, den Beruf auf Dauer auszuüben,
00:02:44: mein ganzes Leben lang, das schaffe ich einfach nicht. Das war mir einfach zu viel, wobei ich
00:02:48: sagen musste, ich habe auch viel zu früh nach meinem Autounfall, damals hatte ich 2015 angefangen
00:02:54: zu arbeiten. Das war einfach jetzt im Nachhinein, das konnte ich damals noch nicht greifen, da war
00:02:58: ich wahrscheinlich einfach noch zu jung, war das einfach zu früh. Und das Studium hat mir dann
00:03:05: echt gut getan. Das ist dann auch mit Corona reingerutscht so ein bisschen und ich hatte
00:03:10: einfach mehr Zeit für mich. Ich habe dann ganz viele Sachen gemacht, die mir Spaß gemacht haben.
00:03:16: Ich habe mich auch ausprobiert. Ich habe in Restaurants gejobbt, ich habe in einem Escape
00:03:19: Room gejobbt und ja, einfach mich so ein bisschen ausprobiert und habe dann zwischendurch sogar als
00:03:28: Werkstudentin in einer Goldschmiedewerkstatt gearbeitet und war dort auch drei Jahre als
00:03:33: Assistenz der Geschäftsführung eingestellt. Also was ganz anderes und habe dann einfach
00:03:38: irgendwann gemerkt, der soziale Bereich, der fehlt mir doch sehr und habe dann einfach nochmal mich
00:03:45: jetzt seit Juni diesen Jahres nochmal in den sozialen Bereich gewagt und arbeite jetzt als
00:03:52: Sozialpädagogin 20 Stunden und den Rest eben als Model. Ja cool, also ich glaube auch, dass es schade
00:04:01: wäre, wenn der soziale Bereich dich nicht mehr hätte, weil ich weiß, dass du auch, ja, auch den
00:04:06: Kindern immer so ein tolles Gefühl vermittelt hast einfach und dass sie sich wirklich wohlgefühlt
00:04:11: haben mit dir. Und ja, du hast gerade angesprochen, dass du einen Unfall hattest. Möchtest du uns ein
00:04:17: bisschen davon erzählen? Der war, bevor wir uns kennengelernt haben. Du hast mir schon davon
00:04:22: erzählt, aber vielleicht magst du den Hörerinnen und Hörern auch noch kurz davon erzählen.
00:04:26: Genau, ich hatte 2015 einen sehr schweren Autounfall. Da war ich dann gerade mal 20 und die wussten
00:04:35: auch eine Woche lang nicht, ob ich überlebe oder nicht. Das war noch unklar. Und ich muss sagen,
00:04:41: in der Zeit habe ich auch einfach super viele soziale Kontakte verloren. Also Freunde, Freundinnen. Ja,
00:04:48: habe ich auch vielleicht einfach nicht so unterstützt gefühlt insgesamt. Und als der
00:04:54: Körper dann einigermaßen genesen war, kam die Psyche. Und das kam erst relativ spät. Ich würde
00:05:01: sagen, so drei Monate nach dem Unfall konnte ich, hatte ich dann so eine sogenannte Traumastimme,
00:05:06: nämlich keine Stimme mehr. Ich konnte tatsächlich nicht mehr reden. Und es ging eine ganze Zeit
00:05:11: lang, dass ich nicht mal mehr ein Wort rausgebracht habe, obwohl ich eigentlich reden wollte und
00:05:15: organisch das auch konnte. Aber es ging einfach nicht mehr. Und ich habe dann trotzdem im September
00:05:23: angefangen, in der Kita zu arbeiten. Und ich weiß auch noch, dass ich noch nicht mal richtig sitzen
00:05:30: konnte und dann immer auf dem Kissen sitzen musste. Und das war in der Krippe natürlich. Ja,
00:05:35: weil man natürlich auch trotzdem irgendwie Kinder auch mal hochheben musste zum Wickeln oder sowas.
00:05:40: Und ja, da ist mir sogar einmal noch die Wunde aufgegangen und so weiter mitten in der Arbeit.
00:05:46: Und es war einfach viel zu früh. Aber ich wollte halt dieses ganze Jahr nicht wiederholen. Das war
00:05:51: mein Problem. Das war das letzte Ausbildungsjahr. Ich bin da als Berufspraktikantin eingestiegen.
00:05:56: Und ich habe natürlich auch gesagt, na ja, wenn du da jetzt nicht einsteigst sofort,
00:06:00: dann wirst du ein ganzes Schuljahr wiederholen. Und dann ist man halt 20 und jung und dumm und
00:06:05: denkt sich Mensch, das will ich nicht. Und dann stürzt man sich halt rein. Aber das war im
00:06:10: Nachhinein einfach ein Fehler, muss ich sagen. Es war ein Fehler. Aber haben auf der anderen Seite
00:06:16: dir vielleicht auch die Kinder eine Kraft gegeben oder auch einen Halt gegeben?
00:06:21: Auf jeden Fall. Also mit den Kindern war die Arbeit super schön. Es war anstrengend,
00:06:27: vor allem natürlich, weil mein Immunsystem noch angeschlagen war. Also ich hatte im Krankenhaus
00:06:32: so viel Antibiotika bekommen und das war einfach kaputt. Und ich war dauerhaft krank. Und ja,
00:06:38: da nimmt man am Anfang vor allem erstmal alles mit. Und das war schon sehr anstrengend,
00:06:43: muss ich sagen. Und meine Wohnverhältnisse damals waren auch sehr anstrengend. Das kam
00:06:47: dann alles irgendwie zusammen. Und ich glaube, ich habe gar nicht so richtig gemerkt am Anfang,
00:06:51: dass ich so in Richtung Depressionen rutschte. Das konnte ich damals einfach nicht greifen,
00:06:56: was das ist. Und ja, es war dann trotzdem, also es war auf jeden Fall eine super Erfahrung. Und
00:07:02: ich vermisse auch manche Kinder immer noch. Ich habe das auch schon gern gemacht, aber es war
00:07:07: rundherum einfach zu viel irgendwie. Und ja, deswegen war das Studium dann der richtige Weg.
00:07:15: Ja, absolut. Ich mache mal ganz kurz Pause. Wir haben eine kleine Rückkoppelung. Ja,
00:07:24: du hast ja dann, ich weiß gar nicht, wann hast du angefangen, dann auch als Model zu arbeiten?
00:07:27: Auch schon in der Zeit oder früher schon? Also tatsächlich schon viel früher. Ich habe
00:07:33: eigentlich schon mit 14 angefangen und hatte dann zwischendurch immer wieder mal eine Pause,
00:07:38: eben durch den Unfall bedingt auch. Und ja, Corona war dann eh nicht mehr viel. Also es war immer
00:07:43: wieder zwischendurch mal eine Pause. Aber jetzt so richtig, wo ich sage, Mensch,
00:07:47: ich ist eigentlich meine Haupteinnahmequelle eigentlich erst, seitdem ich jetzt die 20
00:07:55: Stunden nur noch habe. Weil vorher war das einfach nicht möglich. Wenn man natürlich
00:07:59: Vollzeit arbeitet und wenig flexibel ist, dann geht das nicht. Aber ja, jetzt seit Juni.
00:08:04: Und was würdest du sagen, dass so dein Baby das Modeln? Oder würdest du am liebsten nur
00:08:11: modeln? Oder ist das fein, so wie es ist mit dieser Zweiteilung? Wie ist dein perfekter Tag
00:08:17: eigentlich? Ja, also ich finde es gerade ganz gut, so wie es ist. Natürlich ist es auch praktisch
00:08:25: wegen der Krankenkasse, das ist ganz klar. Und man hat natürlich trotzdem eine Grundlage,
00:08:29: eine finanzielle. Wenn mal ein, zwei, drei Monate kein Job reinkommt, das kann in den
00:08:34: Sommermonaten sehr gut mal passieren, dass man halt dann trotzdem noch irgendwie eine
00:08:37: Grundlage hat. Und ich finde auch, das nur zu machen, wäre mir schon fast wieder zu einseitig,
00:08:44: weil es ist auch eine ganz andere Welt. Und die ist so manchmal völlig fernab von jeglicher
00:08:49: Realität. Also Leute, die nur das machen, die wissen gar nicht, wie es irgendwie auch anders
00:08:55: sein kann. Und ich finde es eigentlich ganz schön, dass man dann auch so einen Gegensatz
00:09:01: auch hat. Also das ist ja wirklich ein komplettes Gegenteil voneinander. Aber das ist das Schöne,
00:09:08: dass man auch irgendwie noch so geerdet bleibt irgendwo und nicht so realitätsfern ist,
00:09:13: sage ich mal. Ja, das kann ich total nachvollziehen. Ich weiß, ich habe dir das wahrscheinlich nie
00:09:17: erzählt, aber ich habe früher ja auch mal gemodelt, als ich noch deutlich jünger war als du. Ich habe
00:09:21: sogar auch bei Misswahlen mitgemacht und kann das kann das gut nachvollziehen. Das ist halt
00:09:27: wunderbar. Ich habe das viel weniger gemacht als du, aber um sich nebenbei einfach auch Geld zu
00:09:31: verdienen erst mal. Und wenn es sich dann natürlich in so eine Richtung entwickelt,
00:09:34: ist das ja auch toll. Und du hast ja da auch wirklich schon deine Erfolge. Wie war das denn
00:09:40: so, als Miss Bayern zu agieren? Erzähl doch mal ein bisschen. Ich finde es richtig schön,
00:09:45: muss ich sagen. Es kommt immer darauf an, bei welchen Misswahlen man mitmacht, finde ich.
00:09:48: Es kommt auf die Organisation an und auf den Träger einfach, der das macht. Weil ich hatte da
00:09:54: wirklich Glück. Es gibt auch bei Misswahlen super viel Korruption und irgendwelche Schiebungen und
00:10:00: so. Aber da hatte ich wirklich richtig Glück mit meinem Veranstalter, der halt einfach fair war.
00:10:05: Und da kannte ich halt die Jury nicht. Und ja, also dadurch war das halt einfach immer fair.
00:10:12: Und das hat auch Spaß gemacht. Ja, überall. Ich konnte echt viel mitnehmen. Ich war auf
00:10:16: Veranstaltungen. Ich konnte es für einen guten Zweck nutzen. Es hat einfach Spaß gemacht. Man
00:10:22: hat viele neue Leute kennengelernt. Da hast du gerade schon den guten Zweck angesprochen. Der
00:10:28: ist dir ja auch total wichtig. Du hast zusammen mit anderen eine Tierschutzorganisation gegründet
00:10:35: und bist auch seit, ich glaube, fünf Jahren Veganerin. Ist das richtig? Erzähl doch mal ein
00:10:41: bisschen, was dir dazu gekommen ist. Ja, also ich bin seit 2020 vegan. Also angefangen hat es mit
00:10:49: Ich esse nur Biofleisch. Und bin dann immer in Restaurants gegangen und habe dort gefragt,
00:10:56: wo habt ihr denn euer Fleisch her. Und dann hat es immer geheißen in den Restaurants,
00:11:00: naja von der Norma. Und dann habe ich mir gedacht, ja natürlich, logischerweise. Weil
00:11:04: die kaufen natürlich günstig ein und hauen ihre Marge drauf und verkaufen das dann teuer. Und dann
00:11:09: habe ich angefangen, in Restaurants schon mal nichts mehr zu essen, was mit Fleisch war. Und
00:11:14: bin dann immer zum Ebel einkaufen gegangen und habe mir dort meine Sachen gekauft. Und habe
00:11:20: dann aber einfach mich näher eingelesen in das Thema und dann gemerkt, dass ich mich damit eigentlich
00:11:25: nur selber belüge. Und bin dann einfach über den ethischen Weg zum Veganismus gekommen und
00:11:32: habe mir Earthlings angeschaut auf YouTube. Den gibt es da kostenlos. Und ich musste mir diesen
00:11:38: Film wirklich auf vier Mal aufteilen, weil ich es auf einmal gar nicht geschafft hatte,
00:11:42: das anzuschauen. Und ich habe das auf vier Mal auch geteilt. Und habe mich aber gezwungen,
00:11:47: weiterzumachen. Und jedes Mal ein Trennen ausgebrochen. Und habe mich aber gezwungen,
00:11:53: weil ich gedacht habe, Mensch Carina, wenn du dafür Geld bezahlst, dann möchtest du jetzt
00:11:57: auch wissen, was du da bezahlst oder für was du da Geld ausgibst. Und danach war es von heute
00:12:04: auf morgen tatsächlich vorbei bei mir. Also ich habe dann gesagt, ich möchte dafür kein Geld mehr
00:12:08: bezahlen. Und ich möchte das nicht mehr unterstützen. Und bin dann vegan geworden und
00:12:14: habe dann eben auf Instagram gesehen, dass eine Familie in Heriden lebt mit ein paar Hühnern und
00:12:20: einem Schwein. Und das einfach so ein bisschen posten, was die da so machen. Und ich habe dann
00:12:25: dort vorbeigeschaut und bin dann dort direkt hängen geblieben. Also es war einfach total schön zu
00:12:32: sehen, dass da Tiere leben, die halt gerettet sind und denen es gut geht. Und dann hat sich
00:12:37: das ganz schnell vergrößert. Wir haben dann immer mehr Tiere bekommen und irgendwann haben
00:12:41: wir gesagt, Mensch, wir müssen vereint werden, weil sonst können wir das finanziell ja gar
00:12:44: nicht mehr stemmen. Und ja, jetzt haben wir mittlerweile über 130 gerettete Tiere,
00:12:51: über 600 Vereinsmitglieder und sind halt durch Tierpatenschaften und anderweitige Spenden eben
00:13:00: finanziert. Wow, cool. Und musstest du da was lernen dafür, um da irgendwie mitzuhelfen,
00:13:09: um da zu arbeiten? Ich stelle mir das so vor, ich meine, wenn man nie mit Tieren gearbeitet hat oder
00:13:13: auch in diesem Hof. Also ich meine, ich habe als Kind mal im Urlaub auf dem Bauernhof ausgeholfen,
00:13:19: aber klar, das war es dann auch schon. Musstest du da irgendwie eine Schulung machen? Wie war
00:13:26: das für dich? Tatsächlich ich nicht, aber die Familie, die dort lebt, die Familie Ritzinger,
00:13:31: die hat auf jeden Fall sich, die hat Landwirtschaftliche Ausbildungen gemacht.
00:13:37: Der eine ist sogar Jäger, also Deutschlands einziger veganer Jäger, glaube ich. Aber einfach,
00:13:42: um ein Erlaubnis aufzuhaben, um unser Wildschwein zu halten zum Beispiel. Also wir haben auch einen
00:13:47: Wildschwein und damit wir das halten dürfen, brauchen wir eben das und das und das sind die
00:13:51: Auflagen. Aber ich muss sagen, das erste Mal so im Schweinestall und dann halt einfach,
00:13:57: ja misst ihr da mal aus. Ja, war schon eine interessante Erfahrung am Anfang und ich glaube,
00:14:02: man lernt ganz, ganz viel von den Tieren. Also ich habe zum Beispiel nie gedacht,
00:14:05: dass Puten unfassbar verkuschelt sind und ich glaube, das sind die verkuschelten Tiere,
00:14:10: die ich jemals getroffen habe. Also nicht mal meine Katze kuschelt so gerne, aber dann kommt
00:14:14: eine Pute und die fordert es richtig ein, dass man sich streichelt und knuddelt und die braucht
00:14:19: es total. Und ich habe das nie gedacht, dass so ein Vogel, der ja eigentlich auch erst mal vielleicht
00:14:24: optisch gar nicht so süß ist, aber das so einfordert und das war einfach allgemein sehr
00:14:30: interessant. Und ich glaube, man lernt da nicht aus. Also es ist immer wieder was, wo man sagt,
00:14:35: wow, also habe ich jetzt nicht erwartet. Und die Tiere geben einem aber einfach super viel
00:14:39: zurück. Auch an Dankbarkeit, das merkt man schon. Ja, da bist du auf jeden Fall ja auch noch mal in
00:14:46: so einem sozialen Bereich. Das ist ein ganz anderer Bereich mit Tieren, aber auch da wieder diese
00:14:51: Komponente, anderen zu helfen und eben für andere da zu sein. Was sind denn genau deine Aufgaben dann
00:14:57: in dieser Tierschutzorganisation? Also ich bin hauptsächlich im Marketingbereich zuständig.
00:15:03: Der eine ist jetzt auch umgezogen, der ist nicht mehr in Heriden, sondern der ist im Hof bei Rehau.
00:15:08: Das heißt, es ist von mir schon zweieinhalb Stunden Fahrt. Deswegen bin ich nicht allzu oft
00:15:13: vor Ort im Moment, aber ich plane zum Beispiel die Hoffeste. Also wir haben immer einen Wintermarkt,
00:15:20: wir haben Sommerfest, wir haben verschiedene Brunches oder andere Events und das plane ich
00:15:24: eigentlich zusammen mit der Anna, dem ersten Vorstand. Genau, das ist meine Aufgabe. Da ist viel zu tun in der Zeit immer.
00:15:33: Steht denn demnächst wieder was an, so dass Sie vielleicht ein bisschen Werbung machen können?
00:15:38: Ja genau, am 25. Mai ist unser erster Veganer-Mitling-Brunch. Da könnt ihr einfach vorbeikommen und den Tag genießen.
00:15:45: Also wir haben sieben Hektar Land mittlerweile zur Verfügung, wo man auch einfach spazieren kann,
00:15:52: die Seele baumeln lassen kann, sich die Tiere anschauen kann, Kontakt aufnehmen kann zu den Tieren und gutes Essen genießen kann.
00:16:01: Ja cool, ich lege das auch hier in den Shownotes, dass alle, die sich dafür interessieren, sehr gerne bei euch vorbeischauen
00:16:09: und sich die wunderschönen Tiere anschauen und sich einfach mal ein Bild von ihrem Hof machen.
00:16:13: Finde ich auf jeden Fall eine klasse Sache.
00:16:17: Ich mag nochmal zurückgehen zum Veganismus. Also das Fleisch wegzulassen ist ja die eine Sache.
00:16:25: Das entscheiden ja auch viele Vegetarier. Das ist ja jetzt auch gerade nicht mehr so was ganz Neues.
00:16:31: Vegan ist da ja doch schon nochmal eine Nummer härter. Ich bin ja selber so nicht vegan.
00:16:37: Im Moment ja, weil ich gerade im Januar das nicht hingekriegt habe zeitlich, deswegen mache ich jetzt im Februar den veganen Monat.
00:16:43: Aber ich esse sonst auch, wie du das auch erzählt hast, Fleisch vom Biobauern, selber ausgesuchtes Fleisch
00:16:51: und ernähre mich ohne Milchprodukte, weil ich das einfach aus gesundheitlichen Gründen nicht essen kann.
00:16:56: Und es fällt mir auch nicht mehr schwer, die Milch wegzulassen oder einen Joghurt.
00:17:00: Da gibt es ja auch inzwischen Millionen von Alternativen und ich kann trotzdem
00:17:04: mein Latte Macchiato mit einer wunderbar aufgeschäumten Hafermilch genießen.
00:17:09: Nichtsdestotrotz fällt es ja sehr, sehr vielen Menschen schwer.
00:17:12: Ist es dir schwer gefallen und wie war so dein Weg dazu?
00:17:15: Hast du Fleisch ja von heute auf morgen nicht mehr gegessen, aber wie ist das mit dem Käse?
00:17:19: Käse ist zum Beispiel was, was ich super lange vermisst habe.
00:17:23: Tatsächlich war es am Anfang schon schwer, aber wie du sagst, man gewöhnt sich dran.
00:17:27: Also ich habe aus Versehen mal was bestellt und da war Milch drinnen.
00:17:32: Und ich habe das sofort rausgeschmeckt und ich fand es super eklig in dem Moment.
00:17:37: Ich habe mir gedacht, wie konnte dir das jemals schmecken?
00:17:39: Also es ist wirklich Gewöhnungssache einfach, wie andere Leute, die trinken jetzt Hafermilch
00:17:43: und denken sich, wie geht das? Aber das ist einfach nur Gewöhnungssache.
00:17:48: Und ich glaube, meine Geschmackserben würden es nicht mehr ertragen,
00:17:51: Milchprodukte zu essen.
00:17:55: Also ich finde gerade die Milchindustrie ist ja eine sehr brutale Industrie.
00:18:00: Und ich glaube, gerade wenn man Mutter ist, und ich bin jetzt keine Mama,
00:18:03: aber ich glaube, ganz viele Mamas kann man dadurch schon erreichen, weil man halt eben auch
00:18:07: sagt, Mensch, da werden den Kühen, um deren Muttermilch zu konsumieren,
00:18:11: einfach die Kälber entrissen. Dann werden sie wieder zwangsbesamt.
00:18:16: Und dann geht das Ganze von vorne los, bis sie eben nicht mehr können
00:18:19: und dann in den Schlachthof müssen. Die männlichen Kälber werden dann
00:18:23: sofort getötet und als Kalbsfleisch verarbeitet.
00:18:27: Und die weiblichen Kälber werden dann wieder selber zum Milchkühen.
00:18:30: Und ich finde dieses ganze Konstrukt und die ganze Industrie ist einfach etwas,
00:18:35: was man eigentlich braucht. Also man braucht es einfach nicht.
00:18:38: Ich brauche ja auch keine Elefantenmilch oder keine Gelaufenmilch und keine Hundemilch.
00:18:42: Wieso brauche ich dann Kuhmilch? Ich meine, klar, das hat man früher halt gemacht.
00:18:47: Natürlich sind Nährstoffe enthalten, aber wir müssen es jetzt
00:18:50: nicht mehr machen. Also wir sind ja nicht darauf angewiesen, um gesund zu leben
00:18:54: und das zu konsumieren. Da gebe ich dir absolut recht. Und ich meine, die Kuh trinkt ja auch Wasser
00:18:58: und keine Milch. Und bei uns trinken ja eigentlich auch nur die Babys von uns die Milch.
00:19:03: Und wir sollten auch mit Wasser auskommen. Nichtsdestotrotz
00:19:07: ist es natürlich in unserer Gesellschaft weit verbreitet.
00:19:10: Du hast gerade von der Milchindustrie gesprochen. Wie steht das im Verhältnis
00:19:15: zu Biobauern, zu Selbstversorgerhöfen?
00:19:19: Siehst du das da genauso kritisch oder sagst du,
00:19:22: die haben vielleicht auch eine andere Tradition, eine andere Daseinsberechtigung?
00:19:28: Ich sehe es da tatsächlich genauso kritisch,
00:19:30: weil insbesondere auf diesen Biohöfen werden die Tiere noch in Anbindehaltung gehalten.
00:19:36: Insbesondere in Bayern. Ein Hof wird im Schnitt nur alle 48 Jahre kontrolliert.
00:19:40: Also nie. Und in Anbindehaltung
00:19:44: zu stehen, das bedeutet für die Kühe, mit Wunden klarzukommen.
00:19:48: Die müssen in ihren eigenen Exkrementen stehen und liegen.
00:19:52: Sie können sich nicht mal umdrehen. Und ich glaube, wenn man das einmal gemacht hat,
00:19:57: sich einfach mal irgendwo hinzustellen, angekettet zu sein
00:20:00: oder einfach mal nur eine Stunde zu stehen und sich nicht mal selber umdrehen zu können,
00:20:03: wie anstrengend das ist.
00:20:07: Teilweise direkt nach der Geburt kriegen die ihre Kette an und dann stehen die da.
00:20:11: Ihr Leben lang.
00:20:14: Gerade in Bayern und Baden-Württemberg ist es noch sehr verbreitet,
00:20:18: dass die Kühe dann auch beim Biobauern...
00:20:21: Bio heißt ja erstmal, dass sie nur anderes Futter bekommen,
00:20:25: aber nicht, dass der Leidensweg deswegen weniger ist.
00:20:28: Auch denen werden die Kühe weggenommen.
00:20:31: Wenn man mal ländlich in der Gegend ist, stehen die in so kleinen Iglus
00:20:36: und dann die Kälber drinnen. Das sieht man auch ganz oft.
00:20:41: Das ist eigentlich trotzdem vom Konstrukt her genau das Gleiche.
00:20:45: Das ist also viel Greenwashing.
00:20:48: Gerade bei der Milch.
00:20:51: Ich denke, ob man jetzt Milch trinkt oder nicht, ist dahingestellt.
00:20:56: Das soll ja auch wirklich jeder für sich selbst entscheiden.
00:21:00: Meinen Kindern fällt es auch manchmal schwer, Milchprodukte wegzulassen.
00:21:03: Das ist natürlich auch ein gesellschaftlicher Druck.
00:21:08: Es ist einfach ein großes, großes Thema.
00:21:13: Nichtsdestotrotz finde ich es ganz wichtig, aufgeklärt zu sein
00:21:15: und gerade als Erwachsener dann auch bewusst zu entscheiden,
00:21:18: das möchte ich trotzdem machen, weil es mir halt wurscht ist.
00:21:20: Oder ich entscheide mich halt eben, das nicht zu machen.
00:21:23: Oder wenigstens nur in Ausnahmesituationen vielleicht, das zu konsumieren.
00:21:29: Du hast ja jetzt auch als Molle und als Miss oder ehemalige Miss Bayern, Miss Nürnberg,
00:21:36: eine große Reichweite. Hast du das auch für diesen Bereich nutzen können?
00:21:41: Oder kannst du das für diesen Bereich nutzen?
00:21:43: Auf jeden Fall. Ich möchte es auch in Zukunft sogar vermehrt machen.
00:21:47: Ich habe das Gefühl, es reicht einfach nicht, was ich tue.
00:21:50: Man möchte immer noch viel mehr machen, gerade wenn man halt einfach in dem Aktivismus ist.
00:21:54: Ich meine, Veganismus ist erst mal für viele negativ behaftet,
00:21:58: weil man natürlich viele auf die eigenen Fehler aufmerksam macht.
00:22:01: Das wollen viele einfach nicht wissen und einfach nicht hören und das eher verdrängen.
00:22:07: Aber man muss einfach verstehen, dass es eine Gerechtigkeitsbewegung ist.
00:22:14: Jede Gerechtigkeitsbewegung eckt erst mal an gesellschaftlich,
00:22:17: weil man der Gesellschaft sagt, da stimmt was nicht, da muss was passieren.
00:22:21: Das war auch damals mit der Frauenbewegung so. Das ist erst mal angeeckt, das war erst mal doof.
00:22:27: Ist ja heute noch so teilweise auf der Welt.
00:22:31: Das wird immer wieder schlimmer, habe ich das Gefühl.
00:22:35: Ich finde schon, man bewegt sich auch ein bisschen rückwärts gerade in der Frauenbewegung.
00:22:38: Aber gut, das ist erst mal unangenehm und muss man aushalten können, finde ich.
00:22:44: Aber man muss sich auch immer bedenken, wenn man jetzt einen Mann auf der Straße sieht,
00:22:48: der einen Hund schlägt, dann geht man auch hin und sagt was dagegen.
00:22:52: Andererseits bezahlt man halt dafür, dass es anderen Tieren passiert.
00:22:57: Das ist schon irgendwo eine Form von Doppelmoral, die man sich erst mal nicht bewusst ist,
00:23:04: weil die Gesellschaft und auch die Industrie das natürlich super gut versteckt.
00:23:08: Ich meine, wenn man eine Milch hat und dann stehen da erst mal weidende Kühe drauf,
00:23:12: abgebildet, dann denkt man da erst mal nicht dran, was da für ein Leid eigentlich dahinter steckt.
00:23:18: Das ist das Gefährliche. Das ist eigentlich nur eine kleine Gehirnwäsche, die da passiert.
00:23:28: Bist du denn da im Job schon mal auf deine Grenzen gestoßen oder hast du schon mal einen Kunden gehabt,
00:23:34: der gesagt hat, sorry, bei mir nicht. Kann ich mich nicht mit identifizieren? Gibt es solche Erlebnisse?
00:23:41: Nee, also jetzt gerade als Model nicht. Viele Models sind vegan.
00:23:44: Die machen das wahrscheinlich eher aus diettechnischen Gründen.
00:23:50: Ich weiß nicht, aber viele Models sind vegan.
00:23:55: Im sozialen Bereich immer wieder mal, dass Kollegen und Kolleginnen mal einen doofen Spruch ablassen.
00:24:01: Das hast du überall. Wenn man sagt, man ist vegan und ich sage das schon immer nicht,
00:24:07: weil ich will das eigentlich nicht, dass das irgendjemand weiß bei mir in der Umgebung.
00:24:11: Wenn ich jemanden neu kennenlerne oder ich auf dem Geburtstag bin, ist das immer nicht gut für mich.
00:24:16: Ich muss sagen, man wird immer irgendwie angegriffen, blöderweise.
00:24:22: Aber ich habe mich daran gewöhnt mittlerweile. Ich gebe einen Spruch zurück und dann ist gut.
00:24:28: Hast du denn auch Unterstützer in der Familie? Ich weiß, du hast ja auch vor nicht allzu langer Zeit geheiratet.
00:24:33: Da auch nochmal von dieser Seite herzlichen Glückwunsch. Wie sieht dein Mann das? Wie geht der damit um?
00:24:39: Mein Mann ist auch vegan seit fünf Jahren. Wir sind zusammen vegan geworden.
00:24:42: Für mich wird es auch nicht infrage kommen, mit einem Mann zusammen zu sein oder mit einem Partner zusammen zu sein, der nicht vegan lebt.
00:24:50: Das könnte ich nicht. Ich würde natürlich jemanden daten und darüber mit ihm reden.
00:24:55: Aber ich glaube, wenn man alles weiß, was ich jetzt zum Beispiel weiß, und das dann trotzdem nicht ändert,
00:25:04: dann wäre das für mich eine Sache von Charakter und von Werten. Das würde einfach nicht zu mir passen.
00:25:11: Das könnte ich tatsächlich einfach nicht, wenn in meinem Haushalt irgendwelche tierischen Produkte konsumiert werden müssen.
00:25:17: Ansonsten bin ich komplett alleine in der Family. Auch er. Wir sind die einzigen beiden.
00:25:25: Meine Schwester ist noch vegetarisch, aber sonst essen alle ganz normal ihr Fleisch und ihre anderen Produkte.
00:25:33: Wir haben unsere Hochzeit trotzdem komplett rein vegan gemacht. Das ist auch erst mal auf Widerstand gestoßen.
00:25:40: Das war unsere Entscheidung und am Ende hat es dann doch angeschmeckt.
00:25:47: Das kann ja auch wunderbar schmecken. Es gibt so viel inzwischen, dass es gar nicht auffällt.
00:25:54: Interessanterweise ist es ja auch in jedem Land ein bisschen anders. Ich bin ja auch jemand, der viel reist.
00:25:58: Ich habe auch festgestellt, dass es in manchen Ländern auch absolut einfach ist, sich vegan zu ernähren oder nur auf bestimmte Dinge zu verzichten.
00:26:06: Ich verzichte ja zum Beispiel auch auf Gluten und dann gibt es andere Länder, da kommst du dahin und denkst, die haben noch nie was davon gehört.
00:26:13: Das ist in Deutschland ja zum Glück auf dem Vormarsch und da kann ich mir das auch gut vorstellen.
00:26:19: Da können wir bestimmt wunderbar auch ein großes Fest mit bestücken, auf jeden Fall.
00:26:23: Das Essen war uns sehr wichtig an dem Tag, weil wir dafür Menschen zahlen.
00:26:27: Wir haben ja schon so viele Leute da, die einfach das erste Mal Fleisch vegan probieren.
00:26:30: Dann sollen die natürlich auch begeistert nach Hause gehen und so war es dann auch.
00:26:34: Sogar die Oma hat angerufen und gesagt, wie toll das Essen war.
00:26:39: Und dann dachte ich mir, ja cool, dann haben wir alles erreicht, was wir wollten.
00:26:44: Wie hat sich denn dein Leben, seitdem du vegan lebst, seitdem du auch jetzt in dem Sozialpädagogik-Job arbeitest, positiv verändert?
00:26:56: Ich kenne keinen vegan lebenden Menschen, der es bereut, vegan geworden zu sein.
00:27:04: Alle sagen eigentlich eher, schade, dass ich es nicht noch früher gemacht habe.
00:27:09: So geht es mir auch.
00:27:13: Ich war 25 Jahre nicht vegan und ich bereue die 25 Jahre.
00:27:18: Aber gut, man ist halt früher nicht auf den Trichter gekommen.
00:27:22: Auch mit der sozialen Arbeit, das ist einfach trotzdem mein Ding.
00:27:29: Ich liebe meine Familie, die ich betreue, sehr.
00:27:35: Mir fällt es manchmal schwer, weil das ganze System eigentlich nicht tragbar ist, so wie es ist.
00:27:43: Das System ist überlastet.
00:27:44: Und ich bin ja in den Familien drin und schaue, ob es den Kindern gut geht oder ob man die Kinder aus den Familien nehmen muss.
00:27:50: Wenn man dann mal einen Plan hat, wo man die Kinder rausnehmen müsste, dringend, dann ist kein Pflegeplatz da.
00:27:57: Dann hat man keine Pflegefamilie oder man hat keinen Heimplatz.
00:28:01: Und dann bleibt es halt drin.
00:28:04: Das ganze System ist einfach komplett überlastet.
00:28:06: Und das fällt mir manchmal schon sehr schwer, dass man da so ins Leere arbeitet.
00:28:14: Ich arbeite auch mit geflüchteten Menschen zusammen.
00:28:20: Ich war in dieser geflüchteten Unterkunft in Nürnberg, wo man Menschen unterbringt.
00:28:27: Es ist sowas von menschenunwürdig.
00:28:29: Ich war da drin und ich war so geschockt.
00:28:30: Ich habe nicht gedacht, dass es wirklich legal ist, dass man Menschen so unterbringt bei uns.
00:28:36: Mir macht das im Moment politisch sehr Sorgen.
00:28:41: Für viele ist das einfach das Leichteste, nach unten zu treten.
00:28:45: Und es ist immer dieses Nach-unten-Treten, was die Probleme am Ende aber ja nicht löst.
00:28:51: Es ist halt einfach nur für viele der einfachste Weg.
00:28:54: Ja, jetzt bekommst du das natürlich auch im Alltag mit.
00:29:01: Und ich weiß, was du meinst.
00:29:03: Das System ist in vielerlei Hinsicht völlig überfordert.
00:29:07: Da brauchen wir, glaube ich, gar nicht drüber zu sprechen.
00:29:09: Das wissen eigentlich alle.
00:29:11: Aber die Frage ist, wann sich was ändert und wie.
00:29:13: Das werden wir jetzt nicht lösen können.
00:29:15: Wahrscheinlich wird es auch eine nächste und eine übernächste und noch eine Regierung nicht lösen.
00:29:18: Solange wir in diesen ganzen alten Konstrukten bleiben, bin ich mir sicher.
00:29:22: Und da ist wieder die eine Partei besser als die andere.
00:29:24: Ich glaube, die gehören alle zusammen irgendwie.
00:29:27: Aber das ist meine persönliche Meinung.
00:29:29: Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen.
00:29:32: Und nicht nur durch Deutschland, sondern durch die Welt.
00:29:34: Und es gibt Länder, die das auch schon viel, viel besser machen.
00:29:38: Nichtsdestotrotz finde ich es sehr bewundernswert,
00:29:40: sich damit doch jeden Tag auch immer wieder auseinanderzusetzen.
00:29:43: Und trotzdem zu versuchen, eben so ein Stückchen weiterzugeben.
00:29:48: Und ich bedanke mich da auch anstelle von allen Hörerinnen und Hörern bei dir,
00:29:53: dass du das machst, weil du könntest auch sagen,
00:29:56: ach Mai, ich bin Model, ich mach hier mein cooles.
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